Rollerszene
Andalusien/Spanien 'Soul-Allnighter' in Campillos (Málaga), im Oktober 1998 |
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In Spanien gibt es traditionell viele Roller. Schließlich sind die Vespa (bei Motovespa) und die Lambretta (bei Servetta) ja in Spanien gebaut worden. Natürlich hält auch hier der Automatik-Roller immer mehr Einzug. Aber an der Küste und in den Großstädten sieht man noch verdammt viele Schaltroller. Und im speziellen große Schaltroller wie die PK125XL, die T5, die PX200, die TX200 (eine T5 mit PX200-Motor) und natürlich fahren auch noch ein paar Lambretta durch die Stadt. Die Roller-Szene ist allerdings trotz der großen Zahl der Roller im Land recht klein. Der Lambretta Club Malaga hat nur ca. 40 Mitglieder und davon sind vielleicht 25 wirklich aktiv. |
Das
Einzugsgebiet des Clubs ist nicht nur Malaga, sondern die gesamte
Küstenregion von Marbella bis Motril. Jedes Jahr Ostern
richtet der Lambretta Club Malaga
ein Mod-Treffen in Torremolinos und Malaga aus. Ende Juli/Anfang August
gibt es nicht ganz
regelmäßig einen Scooterrun in Malaga. Und
über das ganz Jahr verteilt macht der Club
kleinere Ausflüge wie zum Beispiel die Ausfahrt nach Campillos:
Käthe und ich wollten eigentlich nur ein ruhiges Wochenende in unserem Ferienhaus in der nähe von Malaga verbringen. In Malaga angekommen haben wir kurz bei Lupi, dem Vorsitzendem vom Lambretta Club Spanien angeklingelt, um mal wieder kurz vorbei zu schauen. Lupi hat uns dann erzählt, das an diesem Wochenende die Lambretta Clubs aus Andalusien eine Art Sternfahrt mit anschließendem Allnighter geplant haben, und uns dazu eingeladen.
Von Freitag auf Samstag haben
wir direkt bei Lupi übernachtet,
damit wir abends noch ein
paar Kneipen besuchen konnten. Am Samstag morgen um ca. 9 Uhr fuhren
wir dann zum
Treffpunkt des Lambretta Club Malaga in die Innenstadt. Dort
warteten schon an die 20 Rollerfahrer auf
uns.
Nach einem kleinen Frühstück in einer Tapas-Bar ging
es um 10 Uhr los. Der Tross von ca.
15 Rollern und drei Autos fuhr Richtung Norden in die Berge, unser
erstes Ziel war
Antequera, wo wir die Lambretta-/Vespa-Clubs aus Sevilla,
Córdoba und Granada treffen
wollten. Und zu unser aller Überraschung waren
für südspanische
Verhältnisse auch alle
recht pünktlich am Treffpunkt im Zentrum vom Antquera. Zum
Mittagessen sind wird dann mit
der ganzen Meute, in der Zwischenzeit auf rund 50 Scooterists
angewachsen, zu einem sehr
schönen Restaurant oberhalb von Antequera gefahren. Der
Restaurantbesitzer kam mir ein
bisschen überfordert vor, mit 50 singenden und
grölenden Scooterboys in seinem Haus.
Aber für ca. 12,-DM pro Person incl. Getränke haben
wir hervorragend gespeißt.
Am frühen Nachmittag sind wir dann weiter nach Campillos
gefahren, wo für uns alle ein
Hotel reserviert war. Nach dem Einchecken haben sich fast alle erstmal
zum Pennen hin
gelegt, um für die lange Nacht fit zu sein. Wir haben uns mit
ein paar Freunden aus
Malaga noch Campillos angeschaut und als wir abends in ein kleines
Restaurant wollten war
dieses schon proppenvoll mit Rollerfahrern. Natürlich haben
wir noch einen Platz gefunden
und uns für die Nacht gestärkt. Der Nighter fand in
einer extra für diese Zwecke
angemieteten kleinen Disco statt. Ab Mitternacht füllte sich
der Laden und schließlich
waren an die 150 Soulfans anwesend und feierten bei Soul- und Ska-Musik
bis in die frühen
Morgenstunden. Als ich um 7 Uhr ins Hotel gewankt bin war die Party
noch nicht zu Ende!
Am Sonntag mittag fuhren wir dann noch recht
verkatert direkt von
Campillos zum Flughafen
nach Malaga, um die Heimreise anzutreten. Aus dem ruhigen Wochenende
ist nichts geworden,
aber so war es auch sehr spaßig und wir haben eine Menge
netter Leute kennen gelernt.
Also wenn jemand von Euch mal in den außersten Süden
Spaniens kommt, schaut
unbedingt bei den Jungs vom Lambretta Club vorbei. Es wird mit
Sicherheit eine feucht
fröhliche Begegnung.
Carsten-André